Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia, 5. November 2025

Mittwoch, 5. November 2025

„Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen, und lasst uns zurückkehren zum HERRN!“ Klagelieder 3, 40

Laut Statistik sind ca. 80 % der Menschen in Kenya Christen. Aber man kann nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B fahren, ohne dass der Fahrer mindestens einmal Bestechungsgeld an die Polizei bezahlen muss. Lynchmobs sind weit verbreitet, wenn jemand beim Stehlen erwischt wird, wartet keiner auf die Polizei, das wird vor Ort direkt „erledigt“. Streiks und Demonstrationen enden nicht selten in gewalttätigen Auseinandersetzungen, Reiche werden immer reicher und Arme kämpfen ums Überleben. Und ich fürchte, für all das können nicht nur die 20 % Andersgläubigen verantwortlich sein – vermutlich eher im Gegenteil, denn selbst in der A.I.C. (Afrika Inland Kirche) gibt es Machtkämpfe und unsaubere Machenschaften.

Jeremia beklagt den Zustand Jerusalems. Die einst wunderschöne, blühende Stadt liegt in Trümmern, ihre Bewohner sind verstreut und in Gefangenschaft. Passiert ist das, weil Gottes Volk sich von ihm abgewandt und andere Götter angebetet hat. Weil Menschen andere Menschen unterdrückt haben, die Reichen immer reicher wurden und die Armen ums Überleben kämpften. Nach vielen Warnungen durch seine Propheten zog Gott also einen Schlussstrich und machte die angekündigten Konsequenzen wahr.

„Lasst uns unser Verhalten überprüfen und wieder zum HERRN umkehren.“ (Neues Leben)
Brauchen wir diese Aufforderung auch heute noch? Wo gibt es in unserem Leben, in unserer Gesellschaft Dinge, die Gott nicht gefallen? Wo haben wir uns von Gott und seinen Geboten entfernt und streben lieber nach selbstgemachtem Glück? Wo brauchen Menschen in unserem Umfeld Zuwendung und Hilfe statt Ausgrenzung und Selbstgerechtigkeit?

Unterziehen wir uns mit Gottes Beistand ruhig mal einem „Faktencheck“, und lassen wir uns von ihm auf den richtigen Weg zurückholen. Das Gute ist: „Die Gnade des HERRN nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.“ (V. 22 – 23, NL)

Cornelia Letting

Himmlischer Vater, mit viel Empörung lese ich die Geschichten vom Volk Israel, wie sie sich von Dir abgewandt und ihre Mitmenschen schlecht behandelt haben. Genau so empört bin ich, wenn ich die Zustände in unserem Land sehe, wie wir miteinander umgehen und sogar Deinen Namen zum Geschäfte machen missbrauchen. Bitte hilf mir, genau so empört über mein falsches Verhalten zu sein, und mich zu ändern wo nötig. Vielen Dank, dass Du mich liebst und Jesus am Kreuz meine Schuld getilgt hat, so dass ich auf ewig in Deiner Gegenwart sein darf. Amen

Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund.

Wenn Sie den Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia als Mail bekommen möchten, einfach hier Ihre Adresse angeben.

Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.