
Mittwoch, 17. Dezember 2025
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12, 21
Dieser Vers beendet ein langes Kapitel voller lebenspraktischer Aufforderungen. Anfangen tut es so: „Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll.“ (V. 1, Neues Leben)
Und wenn man so liest, was wir alles tun oder lassen sollen, klingt es wirklich sehr nach „Opfer“… Es geht um Nächstenliebe und Feindesliebe, um Geben, Leiten und Helfen, um Gastfreundschaft und Durchhalten in schwierigen Situationen; und darum, dass wir mit allen Menschen im Frieden leben sollen, soweit das möglich ist.
Warum sollen wir das? Warum geht es immer wieder darum, anderen Gutes – oder zumindest nichts Böses – zu tun, egal ob sie das „verdienen“ oder nicht? „Weil Gott so barmherzig ist“, schreibt Paulus. Gott hat schon alles Gute für uns getan und tut es an jedem neuen Tag weiter. Wenn wir ihm das danken wollen, können wir es am besten tun, indem wir seine Menschenkinder lieben und achten, eben durch all das, was in diesem Kapitel so aufgeführt ist. Es lohnt sich, es mal ganz zu lesen, auch wenn man sich danach evtl. etwas überfordert fühlt…
Der letzte Vers ist einer meiner Lieblingsverse. Nicht, weil ich ihn schon erfüllt hätte, sondern weil er mir tatsächlich dabei hilft, Jähzorn, Eifersucht, düstere Gedanken und andere Missstände in Schach zu halten, die versuchen, mich von Gott wegzutreiben. Wenn ich in solchen Situationen bin und rechtzeitig daran denke, kann ich meinen Blick auf all das Gute richten, das ich schon erfahren habe, von Gott und meinen Mitmenschen. Das bringt mich zurück in seine Nähe und alles Böse hat keine Chance mehr.
Vielleicht ist diese Adventszeit eine Gelegenheit, uns an Gottes Güte und Barmherzigkeit zu erinnern. Er hat schon alles Böse überwunden, auch wenn man das gerade nicht immer erkennen kann. „Kommt zu Gott und er wird euch entgegenkommen,“ heißt es in Jakobus 4, 8 (NL). In Jesus ist Gott uns so nahegekommen wie nur möglich – kommen wir zu ihm und er wird uns helfen, Gutes zu tun, für unsere Mitmenschen und die ganze Schöpfung.
Cornelia Letting
“Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.“ (V.2, NL)
Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund.
