
Mittwoch, 22. Oktober 2025
„Unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.“ 2. Korinther 1,7
Hoffnung…
Letzte Woche waren wir mit einer Gruppe Besucher im Mathare-Slum in Nairobi. Dort sieht es nicht nach Hoffnung aus. Die Menschen leben dicht gedrängt in Wellblechverschlägen jeder Form und die Wege sind voll mit Müll und Abwasser. Jeder lebt von der Hand in den Mund, wenn es einen Tag kein Einkommen gibt, gibt es abends auch kein Essen. Wir als Weiße fielen auf wie bunte Hunde und bekamen so einige schräge Bemerkungen zu hören.
Aber warum waren wir überhaupt dort? Eben wegen der Hoffnung!
Es gibt in genau diesem Slum einen Dienst von Diguna, der sich MEMA-Trumpet-Ministry nennt. Eine kongolesische Familie hatte die Idee, dort in Mathare Kindern und jungen Leuten das Trompete-Spielen beizubringen und sie auf diese Weise mit Gottes Liebe in Berührung zu bringen. Über die Jahre ist daraus eine richtige Musikschule geworden, es werden verschiedenste Blasinstrumente unterrichtet und es gibt auch ein Studio für Aufnahmen. Viele Kinder kommen zu MEMA, auch weil sie dort Liebe und Geborgenheit erfahren inmitten ihres sonst schwierigen Lebens.
Die Idee von MEMA ist aber nicht, die jungen Menschen aus dem Slum herauszuholen, sondern ihnen genau die Hoffnung zu vermitteln, von der Paulus oben schreibt, und ihnen so die Kraft zu geben, ihr Leben innerhalb ihrer Situation sinnvoll zu gestalten.
Die Christen in Korinth konnten ihre Situation auch nicht einfach ändern. Sie mussten Unterdrückung, Verfolgung und sonst was aushalten. Aber Paulus spricht ihnen Mut zu. So schwierig es sein mag, am Ende werden sie getröstet werden und wahre Freude und Frieden erleben. Und bis dahin sollen sie auch anderen Mut und Trost zusprechen und ihnen vom Vater der Barmherzigkeit erzählen (V. 3–4).
Trostlose Umstände, Leiden aus verschiedenen Gründen, Hoffnungslosigkeit – das kennen sogar wir, oder? Lassen wir uns also ebenso von Paulus ermutigen: „Unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.“
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, vielen Dank für alle, die sich um Menschen in scheinbar hoffnungslosen Situationen kümmern. Die ihnen Trost und Mut zusprechen und ihnen von Dir erzählen, dem Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes. Schenk ihnen Kraft, Zuversicht, Freude und Liebe für alle, mit denen sie zu tun haben. Amen
Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund.