Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia, 29. Oktober 2025

Mittwoch, 29. Oktober 2025

„Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.“ (Johannes 15, 10)

Das Bild vom Weinstock und den Reben – im 15. Kapitel des Johannesevangeliums beschreibt Jesus es ausführlich und wendet es auf unser Leben an: „Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (V. 5, Neues Leben)
Frucht bringen, wer möchte das nicht gerne? Etwas bewirken, einen sichtbaren Beitrag leisten, produktiv sein. Allzu leicht konzentrieren wir uns darauf, wie wir das erreichen können, wie wir „Frucht bringen“, damit wir sicher in Gottes Liebe bleiben. Hier in Kenya verwenden Pastoren das Bild sehr gerne, um ihre Gemeindeglieder zur Mitarbeit anzuspornen und auf dem richtigen Weg zu halten.
Aus dem obigen Vers der Losung heute könnte man das ja so rauslesen, wenn man möchte. „Wenn – Dann“, sagt Jesus. Heißt das aber automatisch auch „Wenn nicht – Dann nicht“? Wenn ich also Gottes Gebote nicht halte, geht er mit seiner Liebe weg von mir? Ich glaube nicht. Ich glaube, Gottes Liebe ist da, immer, eine feste Größe sozusagen. Wenn ich aber Gottes Gebote nicht halte, die dazu gedacht sind, eine gute Beziehung zu ihm und meinen Mitmenschen zu ermöglichen, dann entferne ich mich aus dem Feld seiner Liebe. Dann mache ich deutlich, dass ich das, was Gott sagt, nicht für wichtig halte und lieber meine eigenen Regeln befolge. Wohlgemerkt geht es hier nicht um die Fehler, die wir machen und bereuen, die Ausrutscher, die uns passieren, weil wir nunmal noch auf dieser Erde sind. Es geht um bewusstes und fortdauerndes Brechen und Ignorieren der Gebote Gottes in einem oder mehreren Bereichen unseres Lebens.
Zurück zum Weinstock: man sieht es nicht so genau, aber ich bin sicher, die Äste bemühen sich nicht angestrengt, selbst Trauben zu produzieren. Sie sind einfach fest mit dem Weinstock verbunden und nehmen von ihm alles entgegen, was am Ende zu einer Traube wird.

Machen wir es doch genau so, konzentrieren wir uns darauf, mit Jesus, unserem Weinstock, verbunden zu bleiben. Tun wir das, was er sagt – halten wir seine Gebote – und staunen am Ende, wie „ganz von selbst“ Früchte entstehen.
Ich wünsche uns allen eine reiche Ernte!

Cornelia Letting

“Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit…“ (Galater 5, 22 – 23) Amen.

Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund.

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