Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia, 30. Juli 2025

Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund:

Mittwoch, 30. Juli 2025

„Da sagte der junge Mann zu Jesus: Das alles habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?“ Matthäus 19,20

Ganz schön keck, der Junge, gell?! Zu behaupten, er habe schon immer die Gebote gehalten, ist ziemlich dreist. Immerhin hat er wohl erkannt, dass ihm noch etwas fehlt, wenn er es auch nicht so richtig definieren konnte. Sonst hätte er Jesus ja nicht danach fragen müssen.

Jesus sieht, wie bei jeder Begegnung mit Menschen, gar nicht auf das, was an der Oberfläche liegt. Er hält sich nicht einmal damit auf, die Aussage des jungen Mannes zu widerlegen, obwohl er dazu sicher einiges hätte sagen können.

Jesus schaut ihm direkt ins Herz und sieht, dass da viel Religion, aber wenig Vertrauen ist; viel Gesetz, aber wenig Gnade; viele Werke, aber wenig Liebe.

Also holt er gleich den dicksten Brocken raus und sagt dem jungen Mann, er soll alles verkaufen, was er hat und es den Armen geben (V. 21). Puh, was ein Schock! Das war sicher nicht das, was der Junge dachte. Er suchte ja nach etwas, das ihm fehlte, noch etwas, das er zu all seinen Gütern und seiner selbst geschaffenen Gerechtigkeit dazu tun konnte.

Er wollte doch nichts hergeben, nichts loslassen, nicht sein ganzes Leben umkrempeln…

Begegnungen mit Jesus sind einzigartig, wunderbar – und sehr gefährlich.

Nur weil ich nicht behaupte, alle Gebote einwandfrei zu halten, bin ich damit noch nicht aus dem Schneider. Nur weil ich nicht so frech bin zu fragen, was mir noch fehlt, heißt das nicht, dass in meinem Herz alles in Ordnung ist.

Und nur weil ich nicht reich bin (obwohl das eine Frage der Relativität ist), heißt das nicht, dass ich nicht dringend etwas aufgeben und loslassen muss. Etwas, das mir im Weg steht, das mich daran hindert, all mein Vertrauen in Gott zu legen, all meine Liebe auf ihn und meine Nächsten zu konzentrieren.

Ob ich mich wohl traue, Jesus danach zu fragen? Und mit seiner Hilfe dann auch dieses Hindernis zu beseitigen?

Cornelia Letting

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“ (1. Samuel 16, 7) Amen

C

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