Unser neues Büchlein: Joseph Wittig, Das geleimte Jesuskind und andere Krippengeschichten

Wie kein anderer hat der katholische Theologe und Schriftsteller Joseph Wittig (1879-1949) die evangelische Wirklichkeit der Weihnachtskrippe in seinen Erzählungen zur Sprache gebracht. Wittig wuchs in der kinderreichen Familie eines Zimmermanns in der niederschlesischen Grafschaft Glatz auf, wo die Holzschnitzkunst von alters her gepflegt wurde. Wittig schreibt dazu:

„Da wurde der Pfennig vom Munde abgespart, damit ein Stück gutes, duftendes Lindenholz und Schnitzmesser und Bohrer gekauft werden konnten. Und die kleinste Pause in der Berufsarbeit, im Winter bei der Weberei, wurde benutzt. Und nicht eher wurde geruht, bis das Christkind mit seinem ganzen Hofstaate, den armen, erstaunten Eltern, mit Ochs und Esel, den Engeln, den Hirten und Einsiedlern, den vielen Schäflein, den drei Königen mit Kamel und Elefant fertig war.“ (Der schwarze, der braune und der weiße König, 1914)

In seinen Krippengeschichten versteht Wittig es, seine eigene Familiengeschichte mit der niederschlesischen Landschaft und der biblischen Verheißung zusammenzusprechen: „Gott, Jesus Christus, der Heilige Geist wohnen bei mir in meiner irdischen Heimat, bis ich wohnen darf bei ihnen in der himmlischen Heimat.“ (Mein Leben)

Herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Vöhringen, 2024, 62 Seiten zum Preis von 7,- €. Es kann zu den Öffnungszeiten im evangelischen Pfarramt in Vöhringen erworben werden.

Krippenausstellung im Evangelischen Gemeindehaus in Vöhringen

Der Krippenverein Illerberg und die Evangelische Kirchengemeinde laden ein zu Krippenausstellung im Evangelischen Gemeindehaus in der Beethovenstraße 1 in Vöhringen. Dabei kommt es auch zu einem Wiedersehen mit den Wachsfiguren der alten Weihnachtskrippe aus der Martin-Luther-Kirche, die der Krippenverein Illerberg restauriert hat.
Die Ausstellung dauert vom 5. bis 21. Januar. Öffnungszeiten sind am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils von 15 bis 19 Uhr und an Dreikönig bzw. an den Sonntagen von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt 3,- €. Besucher können an einem Weihnachtskrippenquiz teilnehmen und einen Preis gewinnen.

Weihnachtliche Kammermusik am 30.12. in Vöhringen

Am Samstag, den 30. Dezember, findet um 18 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Vöhringen unter Leitung von Lothar Damm eine Weihnachtliche Kammermusik statt. Auf dem Programm stehen barocke Instrumental- und Vokalwerke, europäische Weihnachtslieder und Harfenkompositionen. Mitwirkende sind die Sopranistin Anita Atzinger aus Staig, die Harfenistin Mona Arnold aus Weißenhorn und ein Holzbläserquartett.

Sternenstaub Adventskalender 2023

Hallo! Wir sind mit den Weisen aus dem Morgenland unterwegs zur Krippe. Wir laden Sie zu einer adventlichen Entdeckungsreise ein: Was passiert, wenn man die Zeichen der Zeit (zum Beispiel das Erscheinen eines Sterns) richtig liest und sich mutig auf den Weg macht?

Es geht ums Aufbrechen, um Veränderungen und um Ideen für den Beginn einer neuen Zeit. Das, wofür wir uns bei midi mit viel Leidenschaft einsetzen.

Begleiten Sie uns auf unserer Entdeckungsreise. Erleben Sie 24 Stationen, 24 Reiseetappen, 24 motivierende Impulse für all die Veränderungsprozesse, in denen sich Kirche und Diakonie gerade befinden.

Und weil es um den Weihnachtsstern geht, hat dieser Adventskalender den Namen „Sternenstaub“ – ein Hinweis auf das heilige Glitzern, das von dieser Geschichte hoffentlich für uns abfällt.

Den interaktiven Adventskalender mit 24 Text-Impulsen können Sie hier als pdf herunterladen.

Friedenslicht aus Bethlehem 2023: „Auf der Suche nach Frieden“

Die diesjährige Friedenslicht-Aktion der Pfadfinder steht unter dem Motto: „Auf der Suche nach Frieden“. Plakat und Motto sind vor dem Krieg und der Gewalt in Israel und Palästina entstanden – und dennoch sind sie tagesaktuell.

Das Friedenslicht, das in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet worden ist, zeigt sich uns als Symbol der Hoffnung. Es findet zu den Worten beim Propheten Jesaja im 9. Kapitel:

1 Das Volk, das in der Finsternis geht, hat ein großes Licht gesehen, die im Land tiefsten Dunkels leben, über ihnen ist ein Licht aufgestrahlt. 2 Du hast die Nation zahlreich werden lassen, hast die Freude für sie groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie man jubelt, wenn man Beute verteilt. 3 Denn das Joch, das auf ihnen lastet, und den Stab auf ihrer Schulter, den Stock dessen, der sie treibt, hast du zerschmettert wie am Tag Midians. 4 Denn jeder Stiefel, der dröhnend aufstampft, und der Mantel, der im Blut geschleift ist, der wird brennen, wird ein Frass des Feuers sein. 5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und auf seine Schulter ist die Herrschaft gekommen. Und er hat ihm seinen Namen gegeben: Wunderbarer Ratgeber, Heldengott, Vater für alle Zeit, Friedensfürst. 6 Die Herrschaft wird größer und größer, und der Friede ist grenzenlos auf dem Thron Davids und in seinem Königreich; er gründet es fest und stützt es durch Recht und durch Gerechtigkeit, von nun an für immer. Dies vollbringt der Eifer des HERRN der Heerscharen.

Wegen des Krieges zwischen Hamas und Israel war der Weg des Friedenslichts in diesem Jahr beschwerlicher als sonst. Die zwölfjährige Christin aus Bethlehem, Pillar Jarayseh, hat in der vergangenen Woche das Licht an der Geburtsgrotte entzündet. Im Anschluss wurde das Friedenslicht über Amman und mit einem Linienflug nach Wien gebracht. Dort hat der 10-jährige Michael Putz aus Steyr als diesjähriges Friedenslichtkind die Flamme am Flughafen entgegen genommen. Am 2. Adventwochenende wird das Friedenslicht auch nach Deutschland kommen.

Bei uns in Vöhringen findet am Freitag, 22. Dezember, um 19 Uhr in der katholischen Kirche St. Michael der Friedenslicht-Gottesdienst mit der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) statt. Dort kann das Friedenslicht mit einer eigenen Laterne abgeholt werden.

Gerade wegen der andauernden Gewalt in Israel und Palästina ist es wichtig, dieses Zeichen des Friedens zu setzen. So ermutigen wir Christen und alle Menschen guten Willens das Friedenslicht aus Betlehem an andere Menschen weiterzureichen.

Trauer und Trost. Gebet zum Totensonntag

Lieber Herr Jesus,

Du stehst neben uns, Du stehst uns bei,
gerade in den schweren Zeiten.

Die Traurigkeiten, die uns überfallen,
hast Du mit jeder Faser selbst empfunden …

Wenn wir nun traurig sind, bleiben wir nicht alleine.
Wie es uns geht, wie es in unserem Inneren aussieht,
Herr, Du weißt es…

Mit Dir wird unsere Geschichte schließlich gut ausgehen.
Du schaffst uns eine Zukunftsbrücke,
Du heilst die Wunden und besiegst sogar den Tod.

Von Freude sind wir weit entfernt,
das letzte Wort wird unsre Trauer aber nicht behalten.
Es wird ein Wort des Trostes sein.
Du wirst es sprechen, und wir vertrauen Dir.

Quelle: Holger Forssmann, Wir sind unterwegs zu Dir. Gebete, München: Claudius, 2017.

Welche Sterbehilfe ist für Christen angebracht? – 10 Thesen zum t-Gespräch in Vöhringen

1. Bezüglich Sterbehilfe ist zwischen Hilfe beim Sterben und Hilfe zum Sterben zu unterscheiden.

2. Beim Vorgang des Sterbens sind neben Beistand und Pflege auch die Respektierung des Patientenwillens hinsichtlich eines Verzichts auf weitere kurative Behandlung angebracht.

3. Für Angehörige gilt eine ars dimittendi als Kunst des Gehenlassens: Wir lassen dich ins Sterben und damit auch in den Tod gehen, weil Du das selbst so willst oder gewollt hast und auch wir keine Behandlungsmöglichkeiten zur Wiederherstellung deiner Lebensintegrität sehen können.

4. Das Erleiden krankheitsbedingter körperlicher Schmerzen ist kein Ausweis einer Nachfolge Jesu. Schmerztherapeutische Hilfe bis hin zur palliativen Sedierung kann daher geboten sein.

5. Sterben vollzieht sich als fortschreitendes Erlöschen der vitalen Organfunktionen, das dem eigenen Leib widerfährt. Solchermaßen ist es ein passives Geschehen, das es zu erleiden gilt.

6. Als Widerfahrnis korrespondiert das Sterben dem Geboren-worden-Sein, über das ein Mensch ebenfalls nicht selbst verfügen kann.

7. Die Aussage „Ich will sterben“ zielt häufig nicht auf ein passives Sterben, sondern auf den eigenen Tod. Wer selbst tot sein will, kann sich nur auf eine Selbst- oder Fremdtötung ausrichten.

8. Auch wenn persönliche Motive für ein Tötungsverlangen nachvollziehbar sind, bleibt für Christen der Konflikt mit dem göttlichen Gebot bestehen: „Du sollst nicht töten!“

9. Christen stehen in Lebens- und Sterbensgemeinschaft mit Christus, nicht aber in einer Tötungsgemeinschaft mit ihm. Im Mich-selbst-töten-(lassen) kann ich mich nicht vor Gott ins Gebet nehmen und sprechen: „Dein Wille geschehe.“

10. Wer nicht länger leben will, hat sich dem eigenen Sterben zu überlassen. Der Freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF) als Sterbeweg kann auch Christen erlaubt sein.

Jochen Teuffel

Hier die Thesen als pdf.